Vielschichtige Herausforderungen und unentdeckte Risiken bei der System-Ablösung für etablierte Software-Anbieter, Start-ups und Versicherer (1/4)

Der Markt der Softwareanbieter im Bereich der Finanzdienstleistungsbranche verändert sich rasant. Neben den etablierten Anbietern kommt es zu zahlreichen Neugründungen (Start-ups/FinTechs), die zu einer Neuausrichtung des Anbietermarkts führen. Eine Vielzahl von Versicherungsunternehmen hat in den letzten Jahren die Legacy-Systeme im Rahmen umfangreicher - teils viele Jahre andauernder - Großprojekte durch neue „Standard-Software“ abgelöst. Einige dieser Projekte dauern aktuell noch an. Die Versicherer haben bei diesen Systemablösungen in der Regel auf etablierte Dienstleister mit umfangreichen Referenzen gesetzt und vertrauen diesen weiterhin. Seit einiger Zeit besteht zudem die Möglichkeit, durch innovative SaaS-Lösungen in kurzen Zeithorizonten vorhandene Systeme weitaus kostengünstiger durch moderne System-Architekturen abzulösen.

 

Die Anbieter dieser neuen Lösungen sind häufig Start-ups, die einerseits von der fehlenden Betriebsblindheit der „alten Hasen“ profitieren, da deren Gründer häufig aus branchenfremden Unternehmen kommen und „unbefangen“ neue Konzepte und Technologien einbringen können. Andererseits bestehen diese Start-up-Teams aus jungen Entwicklern, die teils überall auf der Welt verteilt sind und lediglich remote zusammenarbeiten, nur virtuell eine Einheit bilden.

 

Erforderlicher Skill-Auf- und Ausbau in Start-ups

Oft fehlt es in diesen neuen Organisationen an Projektmanagement-Erfahrung und dem Schnittstellen-Know-how zwischen Fachbereich und Entwicklung. Die Migration der Bestände stellt in diesen Projekten einen kritischen Erfolgsfaktor dar. Die neuen Preismodelle sind zudem noch nicht langfristig erprobt. Es ist davon auszugehen, dass in den Bereichen Contract Management und Quality Management ebenfalls Optimierungsbedarf bei den Start-up-Unternehmen bestehen könnte. Personell verstärken sich diese neuen, agil arbeitenden, Unternehmen mit jungen Nachwuchsführungskräften aus etablierten Softwarehäusern (bzw. werben diese gezielt dort ab). Angehende Führungskräfte lockt das Angebot in einem modernen Start-up mit vielen Freiheiten zu arbeiten. Aber auch die Unsicherheit dieser „Führungskräfte von morgen“ kann enorm sein, denn sie stehen jetzt vor der Herausforderung, in kurzer Zeit mit den neuen Aufgabenstellungen der Position vertraut zu werden.

 

Als Coach und Mentorin begleite ich die aktuellen Entwicklungen der Beratungs- und Finanzdienstleister-Branche. Ich unterstütze den Erneuerungsprozess im Bereich Führungsnachwuchs durch das Erkennen von Skill-Bedarfen sowie durch meinen realistischen Blick auf Weiterentwicklungsmöglichkeiten und -grenzen. Neben meiner potenzialorientierten Sicht und guten Menschenkenntnis bringe ich zudem mein in über 30 Jahren gesammeltes Branchen- und Beratungs-Know-how ein.

 

 

 

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