Die Fähigkeit zur Selbstführung und die Führungskraft als Coach

Führung beginnt mit Selbstführung, denn „wie ich mich führe, so führe ich andere“. Dr. Gianna Brummer, Ärztin und Feminine Leadership Coach, ist davon überzeugt, dass die Fähigkeit zur Introspektion, also die Fähigkeit, eigene Emotionen und Handlungsmotive wahrzunehmen, eine wichtige Basis-Kompetenz von Führungskräften darstellt, die - wenn nötig - auch durch gezielte Coaching-Maßnahmen verbessert werden kann und sollte. Durch Kenntnis der eigenen inneren Muster werden lt. Dr. Brumner (insbesondere negative) Reaktionen des Gegenübers verstehbarer und das konfliktive Interaktionspotenzial zwischen Mitarbeitern und Führungskraft sinkt erheblich. Denn erst durch das Verstehen der eigenen Stimmungen, Schwächen, Antriebe, Motive und Grenzen ist es möglich, auch andere in ihren (unausgesprochenen) Absichten und Motiven besser zu verstehen, um erfolgreich mit ihnen zu kooperieren (vgl. Howard Gardner).

Wer auch zwischen den Zeilen hört und sieht und seine Intuition ernst nimmt, kann Fähigkeiten bei anderen klarer erkennen und individuelle Potenziale besser beurteilen. Die von der Generation Z gewünschte Eigenverantwortung erfordert auch ein höheres Maß an Selbststeuerungs-Fähigkeit. Führungskräfte werden - gerade im Hinblick auf den Ausbau dieser Fähigkeit innerhalb ihrer Teams - perspektivisch zunehmend Coaching-Aufgaben übernehmen müssen. Selbstführung bedeutet aber auch, dass Führungskräfte wie Mitarbeiter*innen die eigenen Grenzen kennen und anerkennen und auch selbst „coachable“ sein müssen, wenn es erforderlich ist.