Karriere vs. Familie? Die „Sowohl-als-auch“-Fragestellung

Seit mehr als 10 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema Resilienz. Resilienz zählt inzwischen zu den Metakompetenzen unserer Zeit. Bereits 2014 wurde Resilienz im Rahmen der Heiligenfelder Kongresstage als wichtige Gesundheitskompetenz der Zukunft diskutiert. Das macht deutlich, welchen Stellenwert die Widerstands- und Erholungskraft künftig in Unternehmen in Bezug auf deren Erhalt und Weiterentwicklung einnehmen wird.  Der Aufbau individueller und auch organisationaler Resilienz ist inzwischen fester Bestandteile meiner Workshop-Reihe „Ready for BANI“ und eines der Schwerpunktthemen im Coaching und in meinem Female-Mentoring-Programm FIM. In den Projekten zum Thema Chancengleichheit befassen wir uns intensiv mit der dem Spannungsfeld Karriere und Familie. 

 

Als ich gestern Abend das neue Buch „Resilienz in Organisationen - Erfolgskriterien erkennen und Transformationsprozesse gestalten“ von Dr. Oliver Haas, Brigitte Huemer und Ingrid Preissegger aufschlug, fand ich auf Seite 86 diese Grafik. Die Autor:innen haben hier Dilemma der Frauen und zunehmend auch der Männer mit Familien- und Karrierewunsch auf den Punkt gebracht:

„Die Balance im Spannungsfeld »Beruf – Familie« sieht mit kleinen Kindern anders aus, als wenn jemand ausschließlich die Karriere im Fokus hat. Aus diesem Grund gibt es kein Richtig oder Falsch bei Spannungsfeldern. Es gibt immer ein Sowohl-als-auch. Die Frage ist: Was ist in der aktuellen Situation, im aktuellen Unternehmenskontext, bezogen auf die aktuellen Herausforderungen sowie auf Werte und Ziele, die richtige Balance? [...]

Klar ist: Bei diesem Thema gibt es keine allgemeingültigen Lösungen. Doch es gibt die Möglichkeit, das Spannungsfeld ganz individuell zu balancieren und damit die eigene Resilienz zu stärken.“

Die Frage nach dem Sowohl- als-auch ist eine gemeinsame Aufgabe von Unternehmen und Mitarbeitenden auf dem Weg zur Resilienz-Steigerung – individuell und organisational. Was meint Ihr dazu?